Der Trend im Autobau geht hin zu größeren, im Druckgießverfahren hergestellten Bauteilen, denn das senkt die Produktionskosten. Als Giga- oder Megacasting wird der neueste Entwicklungsschritt bezeichnet, den der E-Auto-Pionier Tesla – auch in seiner Grünheider Fabrik – nun am konsequentesten gehen will: Das Fahrgestell wird dort zukünftig nicht mehr aus Dutzenden Teilen zusammengesetzt, sondern aus einem Stück bestehen. Volvo und Toyota treiben diese Entwicklung ebenfalls voran.

Die damit erzielte Einsparung könnte am Ende auch die Kunden durch niedrigere Kaufpreise erfreuen. Für die Kfz-Versicherten hingegen hat Gigacasting durchaus Bedrohungspotenzial: Der Versicherer-Gesamtverband befürchtet in der Folge deutlich steigende Reparaturkosten, denn „Großgussteile müssen bei einem Schaden komplett getauscht werden“. Als Konsequenz daraus könnten die Versicherungsbeiträge einen Sprung nach oben vollziehen. Schon in den letzten Jahren haben sich Autoreparaturen stetig weit über der allgemeinen Inflation verteuert, vor allem aufgrund gestiegener Teilepreise.

Fahrgestelle aus einem Guss, die oft als Monocoque- oder selbsttragende Fahrgestelle bezeichnet werden, sind in der Regel für die Konstruktion von modernen Fahrzeugen verwendet. Diese Art von Fahrgestell integriert den Rahmen und die Karosserie des Fahrzeugs in einem einzigen strukturellen Element. Ob dies zu höheren Kfz-Versicherungsbeiträgen führt, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  1. Fahrzeugtyp: Der Typ des Fahrzeugs spielt eine Rolle. Hochleistungsfahrzeuge, Sportwagen oder Luxusautos können in der Regel höhere Versicherungsprämien haben, unabhängig von der Art des Fahrgestells.

  2. Sicherheitsmerkmale: Monocoque-Fahrgestelle sind oft mit modernen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet, die das Risiko von Unfällen und Verletzungen reduzieren können. Ein Fahrzeug mit vielen Sicherheitsfunktionen kann niedrigere Versicherungsprämien haben.

  3. Unfallstatistik: Versicherungsgesellschaften berücksichtigen die Unfallstatistik für bestimmte Fahrzeugmodelle. Wenn Fahrzeuge mit Monocoque-Fahrgestellen in der Vergangenheit weniger Unfälle oder weniger schwere Unfälle hatten, könnten die Versicherungsprämien niedriger sein.

  4. Reparaturkosten: Im Falle eines Unfalls können die Reparaturkosten für Fahrzeuge mit Monocoque-Fahrgestellen höher sein, da sie oft aufwendigere Reparaturen erfordern. Dies könnte sich auf die Versicherungsprämien auswirken.

  5. Diebstahlrate: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fahrzeug gestohlen wird, kann ebenfalls die Versicherungsprämien beeinflussen. Wenn Fahrzeuge mit Monocoque-Fahrgestellen häufiger gestohlen werden, können die Versicherungsprämien steigen.

Es ist wichtig zu beachten, dass viele Faktoren die Höhe der Kfz-Versicherungsbeiträge beeinflussen, und das Fahrgestell ist nur einer von vielen Aspekten. Die genaue Auswirkung eines Monocoque-Fahrgestells auf die Versicherungsprämien kann von Versicherungsgesellschaft zu Versicherungsgesellschaft unterschiedlich sein.