Rund 2,4 Milliarden Euro verlangen ehemalige Investoren der insolventen Signa-Gruppe von deren Gründer René Benko zurück.
Der hat nach Meinung der österreichischen Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft nicht nur ein gigantisches „Geldkarussell“ betrieben, mit dem er umworbenen Kapitalgebern vorgaukelte, selbst mit hohen Summen in die jeweiligen Immobilienprojekte eingestiegen zu sein – während er in Wirklichkeit nur die Gelder anderer Investoren trickreich umleitete.
Überdies soll der Kurzzeit-Tycoon illegal Vermögen für sich und seine Familie abgezweigt haben. Die schwelgt nämlich nach wie vor offen im Luxus, während Benko im letzten Jahr ein Monatseinkommen von 3.700 Euro zu Protokoll gegeben hat.
Nun wurde der ehemalige „Wunderwuzzi“ in seiner schlossartigen Innsbrucker Villa wegen Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht. Verfahren gegen ihn laufen auch in Deutschland und Italien.
Die Vorwürfe reichen von betrügerischem Bankrott über Betrug bis hin zu Untreue. Hoffnung gibt es immerhin für Hamburg, wo das abgebrochene Signa-Projekt „Elbtower“ seit gut einem Jahr als 100-MeterRohbau die HafenCity überschattet: Die Verhandlungen mit einem neuen Investor scheinen kurz vor dem Abschluss zu stehen.
Die Ermittler werfen Benko vor, ein Netzwerk aus hunderten Gesellschaften genutzt zu haben, um systematisch Kapitalflüsse zu verschleiern und Vermögen aus der Unternehmensgruppe zu transferieren. In internen Dokumenten und E-Mails, die im Rahmen der Durchsuchungen sichergestellt wurden, finden sich laut Medienberichten detaillierte Hinweise auf mögliche Täuschungsabsichten. Besonders pikant: Auch prominente Banken und institutionelle Anleger, darunter Staatsfonds, sollen über die tatsächliche Mittelverwendung im Unklaren gelassen worden sein.
Die Justiz prüft nun, inwieweit Benko persönlich haftbar gemacht werden kann und ob ihm die Mittelverwendung auch subjektiv nachgewiesen werden kann. Dabei stehen auch Verdachtsmomente im Raum, dass er über Strohleute und Tarnfirmen weiterhin Einfluss auf einzelne Signa-Assets ausgeübt haben könnte – trotz des formellen Rückzugs aus der Geschäftsführung.
Zudem rückt das Lebensumfeld des Investors immer stärker in den Fokus. Luxuskäufe, teure Privatflüge, Immobilien in Toplagen und eine auffällig hohe Lebensqualität im Familienkreis werfen Fragen über die tatsächliche Vermögenssituation auf. Das von Benko angegebene Einkommen steht in einem eklatanten Widerspruch zu seinem nach außen demonstrierten Lebensstil. Die Behörden prüfen daher auch mögliche Scheingeschäfte, Verschiebungen von Eigentum und fragwürdige Treuhandkonstruktionen.
Für die Signa-Gruppe ist der Fall längst zum juristischen und wirtschaftlichen Flächenbrand geworden. Zahlreiche Projektgesellschaften stehen vor der Zerschlagung, große Bauvorhaben wie das „KaDeWe“ in Berlin oder das „Lamarr“ in Wien sind vorerst gestoppt oder in eine ungewisse Zukunft entlassen worden. Hunderte Gläubiger und Baupartner bangen um ausstehende Zahlungen, während Städte und Gemeinden mit unvollendeten Projektruinen leben müssen.
Die Insolvenzverwalter arbeiten unter Hochdruck daran, verwertbare Vermögensgegenstände zu identifizieren und zu sichern. Besonders der „Elbtower“ in Hamburg steht dabei symbolisch für die Hoffnung auf eine geordnete Lösung: Ein namhafter deutscher Projektentwickler befindet sich laut Insiderberichten in der finalen Prüfungsphase für eine Übernahme. Ziel sei es, das Prestigeprojekt unter neuen Vorzeichen fertigzustellen, auch um das Vertrauen in die Stadtentwicklungspolitik nicht dauerhaft zu beschädigen.
Der Fall Benko könnte auch langfristige regulatorische Folgen nach sich ziehen. Die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) und deutsche Behörden diskutieren bereits über strengere Transparenzregeln für komplexe Immobiliengesellschaften. Auch die Rolle von Wirtschaftsprüfern und Banken, die über Jahre hinweg umfangreiche Finanzierungslinien zur Verfügung stellten, obwohl zentrale Kennzahlen und Sicherheiten unklar gewesen sein sollen, wird derzeit kritisch beleuchtet. Die Frage, ob und wie weit sie in die Verantwortung genommen werden können, dürfte ebenfalls Gegenstand zukünftiger Verfahren sein.
Benko selbst äußerte sich bislang nur über seine Anwälte – diese weisen die Vorwürfe zurück und betonen, dass ihr Mandant die Chance erhalten müsse, sich im Rahmen eines fairen Verfahrens zu verteidigen. Die Öffentlichkeit hingegen wird die Entwicklungen mit zunehmendem Interesse verfolgen, denn der Fall vereint spektakuläre Dimensionen aus Finanz, Bauwirtschaft, internationaler Strafverfolgung und öffentlichem Reputationsverlust.
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Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich illustrativen Zwecken und ersetzt keine professionelle Beratung. Es wird empfohlen, individuelle Versicherungsbedürfnisse mit einem qualifizierten Versicherungsberater oder Versicherungsmakler wie z.B. „AMB Allfinanz Makler“ zu besprechen.
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