Pflegeversicherung – wichtigste Absicherung im Alter und bei Pflegebedürftigkeit ab 2025

 

Die Pflegeversicherung ist ein zentraler Bestandteil der sozialen Absicherung in Deutschland. Mit steigender Lebenserwartung wächst die Zahl der Menschen, die im Alter auf Pflege angewiesen sind. Gleichzeitig steigen die Kosten für Pflegeleistungen kontinuierlich.

Ohne entsprechende Absicherung geraten Familien schnell an finanzielle und organisatorische Grenzen. Die Pflegeversicherung soll hier Unterstützung leisten, reicht jedoch oft nicht aus. Deshalb ist es wichtig, das System, seine Leistungen, Lücken und Ergänzungsmöglichkeiten zu verstehen.

 

Hintergrund und Entwicklung

Die gesetzliche Pflegeversicherung wurde 1995 eingeführt, um das Risiko der Pflegebedürftigkeit solidarisch abzusichern. Sie gilt als „fünfte Säule“ der Sozialversicherung neben Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung. Jeder Arbeitnehmer,

Rentner und Selbstständige (sofern gesetzlich versichert) zahlt Beiträge ein. Die private Krankenversicherung beinhaltet ebenfalls eine Pflicht zur Pflegeabsicherung.

Mit der Einführung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs 2017 wurden die Leistungen neu strukturiert. Statt wie früher nach Pflegestufen wird heute in Pflegegrade eingeteilt, die den tatsächlichen Unterstützungsbedarf besser abbilden.

 

Leistungen der Pflegeversicherung

Die Pflegeversicherung zahlt – abhängig vom Pflegegrad – Geld- oder Sachleistungen.

Die Höhe der Leistungen ist klar definiert, deckt jedoch oft nur einen Teil der tatsächlichen Kosten. Pflegebedürftige und Angehörige müssen daher häufig erhebliche Eigenanteile tragen.

 

Probleme und Versorgungslücken

Die Pflegeversicherung ist keine Vollversicherung, sondern eine Teilkaskoversicherung. Das bedeutet: Sie deckt nur einen Teil der Kosten. Ein Platz im Pflegeheim kostet durchschnittlich 3.000 bis 4.000 Euro monatlich, während die Pflegeversicherung deutlich weniger zahlt. Die Differenz muss privat getragen werden.

Zudem sind Pflegeplätze knapp, die Belastung für Angehörige hoch und die Organisation komplex. Viele Familien fühlen sich überfordert.

 

Private Pflegezusatzversicherung

Um die Lücken zu schließen, gibt es private Pflegezusatzversicherungen:

Der Staat fördert bestimmte Modelle (Pflege-Bahr) durch Zuschüsse.

 

Praxisbeispiel

Eine 75-jährige Frau mit Pflegegrad 4 lebt in einem Pflegeheim. Die Kosten betragen 3.500 Euro monatlich. Die Pflegeversicherung übernimmt 1.775 Euro, die restlichen 1.725 Euro muss sie aus eigener Tasche zahlen. Ohne Rücklagen oder Zusatzversicherung ist dies langfristig kaum finanzierbar.

 

Zukunftsperspektiven

Angesichts des demografischen Wandels steht das Pflegesystem vor massiven Herausforderungen. Reformen sind notwendig, um die Finanzierung langfristig zu sichern. Experten diskutieren Modelle wie eine Bürgerversicherung oder stärkere Kapitaldeckung.

Die Pflegeversicherung bietet eine Grundabsicherung, reicht aber nicht aus. Jeder sollte sich frühzeitig mit möglichen Versorgungslücken beschäftigen und private Vorsorge treffen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass im Pflegefall finanzielle Belastungen beherrschbar bleiben. 

  

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Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich informativen Zwecken und ersetzt keine professionelle Beratung. Es wird empfohlen, individuelle Versicherungsbedürfnisse mit einem qualifizierten Versicherungsberater oder Versicherungsmakler wie z.B. „AMB Allfinanz Makler“ zu besprechen.