Dividenden werden 2025 neuen Rekordwert erreichen

Neben den Kursgewinnen haben sich Dividenden zu relevanten Einkommensquellen für Aktienanleger gemausert. 2,2 Billionen US-Dollar wurden 2024 laut dem US-Vermögensverwalter Vanguard weltweit von den börsennotierten Unternehmen an ihre Shareholder ausgeschüttet, 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr und so viel wie nie zuvor. Maßgeblichen Anteil daran haben Tech-Riesen wie Meta (Facebook), Alphabet (Google) und Alibaba, die erstmals Dividenden an die Aktionäre auskehrten.

Für das laufende Jahr erwarten die Vanguard-Analysten einen erneuten Rekord, den sie nicht konkret quantifizieren. Allianz Global Investors prognostiziert für den MSCI Europe einen neuen Höchstwert von rund 460 Milliarden Euro in diesem Jahr, nachdem schon 2024 mit 440 Milliarden ebenfalls ein Dividendenrekord verzeichnet wurde. In Europa ist der Anteil von Dividenden an der Gesamtperformance mit 39 Prozent deutlich höher als in den USA mit 22 Prozent, gemessen an den Indizes MSCI Europe und MSCI North America über die letzten 40 Jahre.

Diese Entwicklung spiegelt nicht nur eine gestiegene Ausschüttungsbereitschaft der Unternehmen wider, sondern auch deren stabile Ertragslage. Insbesondere in konjunkturell herausfordernden Zeiten schätzen Anleger Unternehmen mit verlässlicher Dividendenpolitik als wertstabilisierende Bestandteile im Portfolio. Dabei rücken zunehmend auch Dividendenkontinuität und Ausschüttungsqualität in den Fokus – viele Investoren bevorzugen Unternehmen, die ihre Dividende nachhaltig steigern und nicht nur temporär hohe Einmalzahlungen leisten.

Gerade in Europa ist die Dividendenrendite nach wie vor ein bedeutender Faktor für Anleger. In traditionellen Branchen wie Industrie, Energie, Finanzen oder Konsumgüter gehören regelmäßige Ausschüttungen zur Unternehmenskultur. Die relativ hohen Renditen – insbesondere im Vergleich zu niedrig verzinsten Anleihen – haben viele defensive Investoren in dividendenstarke Aktien oder entsprechende ETFs geführt. Auch bei institutionellen Anlegern, etwa Pensionsfonds oder Stiftungen, spielt das stabile Ertragsprofil eine zentrale Rolle bei der Portfolioausrichtung.

Ein Treiber der Dividendendynamik ist außerdem die wiedererstarkte Bedeutung von Shareholder-Value-Strategien. Unternehmen investieren gezielter in Rückflüsse an die Anteilseigner, sei es über Dividenden oder Aktienrückkäufe. Dabei nutzen viele Gesellschaften die stabilen Cashflows und die nach wie vor gute Liquiditätslage zur Belohnung ihrer Investoren. Zugleich dienen solche Ausschüttungen als Signal für finanzielle Solidität und Vertrauen in die eigene Geschäftsentwicklung.

Bemerkenswert ist auch die wachsende Beteiligung wachstumsorientierter Technologieunternehmen am Dividendenmarkt. Noch vor wenigen Jahren galten sie als typische Reinvestoren – Gewinne flossen vorrangig in Forschung, Entwicklung und Expansion. Mit zunehmender Reife und Stabilität ihrer Geschäftsmodelle beginnen jedoch selbst große Tech-Konzerne, Teile ihrer Überschüsse an die Aktionäre weiterzugeben. Das verändert die Struktur der globalen Dividendenlandschaft erheblich und eröffnet auch einkommensorientierten Anlegern Zugang zu zuvor wachstumsdominierten Branchen.

Hinzu kommt eine steigende Nachfrage nach sogenannten Dividendenstrategien in der Vermögensverwaltung. Viele Fonds und ETFs sind gezielt auf Unternehmen mit hoher oder wachsender Dividendenrendite ausgerichtet. Diese Strategien kombinieren in der Regel Substanzwerte mit attraktiver Ausschüttung, was sie gerade bei steigender Volatilität oder unsicherem Zinsumfeld als risikoärmere Alternative zu reinen Wachstumsstrategien erscheinen lässt.

 

  

 

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Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich illustrativen Zwecken und ersetzt keine professionelle Beratung. Es wird empfohlen, individuelle Versicherungsbedürfnisse mit einem qualifizierten Investmentberater oder Versicherungsmakler wie z.B. „AMB Allfinanz Makler“ zu besprechen.