Cyberschäden werden teurer

Tag für Tag wird das Internet von einer Vielzahl neuer Viren, Trojaner und weiterer Schadprogramme geflutet. Besonders im Fokus stehen Unternehmen – und zwar unabhängig von ihrer Größe, denn die meisten Cyberangriffe erfolgen ungezielt und automatisiert. Der angerichtete Schaden bezifferte sich 2022 durchschnittlich auf rund 42.000 Euro und damit 5.000 Euro mehr als im Vorjahr, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kürzlich vermeldete. Nichtsdestotrotz gebe es noch „große Sicherheitslücken“ bei den meisten Unternehmen.

Auch auf eine Cyberversicherung, die nicht nur die Kosten übernimmt, sondern auch bei Prävention und Schadensbegrenzung hilft, verzichten viele Gewerbetreibende. Das Anbieterspektrum in dieser noch relativ jungen Versicherungssparte wächst derweil weiter: Während 2020 lediglich 33 Gesellschaften Cybertarife im Portfolio hatten, waren es 2022 schon 41. Für Cyberschäden leisteten sie im vergangenen Jahr insgesamt 121 Millionen Euro, auch an Privatpersonen.

Einige Cyberangriffe zielen darauf ab, die Verfügbarkeit von Computersystemen oder Netzwerken zu beeinträchtigen, was zu Betriebsunterbrechungen führen kann.

Bei Ransomware-Angriffen werden die Daten oder Systeme des Opfers verschlüsselt, und die Angreifer fordern Lösegeld, um die Daten wieder freizugeben. Dies kann zu erheblichen finanziellen Schäden führen.

Um sich vor Cyberschäden zu schützen, ist es wichtig, angemessene Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, einschließlich der Verwendung von Antivirensoftware, Firewalls, regelmäßigen Sicherheitsupdates und Schulungen der Mitarbeiter. Darüber hinaus ist es wichtig, sich über die aktuellen Bedrohungen und Sicherheitspraktiken auf dem Laufenden zu halten und gegebenenfalls eine Cyberversicherung in Betracht zu ziehen, um sich vor den finanziellen Folgen von Cyberschäden zu schützen.

Die Relevanz von Cyberversicherungen steigt auch deshalb, weil gesetzliche Anforderungen an die IT-Sicherheit strenger werden. So verpflichtet etwa die europäische NIS2-Richtlinie viele Unternehmen künftig zur Umsetzung konkreter IT-Sicherheitsmaßnahmen und zur Meldung schwerwiegender Vorfälle. Wer die Vorgaben nicht erfüllt, riskiert Bußgelder und Reputationsverluste. In diesem Kontext gewinnen Policen, die auch bei behördlichen Verfahren unterstützen oder rechtliche Beratung abdecken, zusätzlich an Bedeutung.

Wichtig ist, dass die gewählte Cyberversicherung nicht nur die klassischen Risiken wie Datenverlust oder Erpressung abdeckt, sondern auch neue Bedrohungsszenarien wie Angriffe auf Lieferketten, Cloud-Umgebungen oder IoT-Geräte berücksichtigt. Unternehmen sollten ihre Policen regelmäßig prüfen und gemeinsam mit IT-Sicherheitsexperten und Versicherungsberatern individuell an ihre Risikolage anpassen. Nur so lässt sich eine ganzheitliche Cyberresilienz aufbauen.