KI-Fonds performen auch 2025 nicht besser

Künstliche Intelligenz ist nicht nur ein zukunftsweisendes Thema in Technik und Gesellschaft, sondern stellt auch für Anleger einen echten Megatrend dar.

Ein überzeugendes Beispiel dafür liefern die sogenannten „Glorreichen Sieben“ – US-Unternehmen, deren Wachstum stark von KI getrieben wird.

So zählt Nvidia mit seiner konsequenten Ausrichtung auf Künstliche Intelligenz zu den drei wertvollsten Firmen weltweit und erreichte zeitweise sogar die Spitzenposition. Vor diesem Hintergrund nehmen Fonds, die den Begriff KI oder Synonyme wie Artificial Intelligence in ihrem Namen tragen, stetig zu.

Die Ratingagentur Scope hat nun die Performance dieser KI-Fonds analysiert und mit ihrer jeweiligen Vergleichsgruppe abgeglichen.

Das Ergebnis: Im Vergleich zu anderen Technologiefonds gibt es keine nennenswerten Unterschiede bei der Rendite.

Während die 22 KI-bezogenen Fonds im Segment „Aktien Technologie Welt“ zuletzt eine Jahresrendite von 29 Prozent erzielten, lagen ihre nicht-KI-orientierten Pendants bei 29,5 Prozent.

Auch über einen Zeitraum von fünf Jahren ähneln sich die Ergebnisse nahezu.

Ein wesentlicher Grund dafür dürfte darin liegen, dass Aktien wie die der „Glorreichen Sieben“ ohnehin in Technologiefonds dominieren – unabhängig davon, ob diese explizit KI im Fokus haben oder nicht.

 

Das Fazit ist daher ernüchternd für Anleger, die sich von einem gezielten KI-Investment eine überdurchschnittliche Performance versprochen haben. Denn viele KI-Fonds investieren de facto in dieselben großen Tech-Titel wie klassische Technologiefonds – etwa Apple, Microsoft, Alphabet, Meta, Amazon, Tesla oder eben Nvidia. Der KI-Schwerpunkt im Namen signalisiert thematische Fokussierung, führt aber nicht zwingend zu einer abweichenden Portfoliozusammensetzung oder Strategie.

Tatsächlich zeigt sich, dass die Mehrzahl dieser Fonds keine engen thematischen Grenzen setzt, sondern vielmehr breit aufgestellte Technologietrends abdeckt – mit KI als begleitendem Aspekt. Das bedeutet: Der tatsächliche KI-Anteil im Fonds kann je nach Marktphase und Managemententscheidung stark variieren. So sind auch Unternehmen enthalten, die zwar Begriffe wie „Machine Learning“ in ihrer Strategie erwähnen, aber operativ nur am Rande mit KI arbeiten.

Ein weiteres Problem ist die hohe Marktkonzentration. Viele der als KI-getrieben eingestuften Titel gehören gleichzeitig zu den größten Werten im gesamten US-Technologieindex. Das führt dazu, dass sich die Fonds stark ähneln – und auch in ihrer Performance kaum differenzieren. Wer also glaubt, durch einen KI-Fonds besonders frühzeitig an disruptiven Innovationen beteiligt zu sein, investiert häufig in denselben Pool wie in herkömmlichen Nasdaq- oder S&P 500-orientierten Produkten.

Hinzu kommt, dass KI als Thema schwer messbar und vielfältig interpretierbar ist. Während einige Fonds auf Anbieter von Infrastruktur (z. B. Halbleiter oder Rechenzentren) setzen, investieren andere in Softwarelösungen, Plattformanbieter oder sogar in Unternehmen, die KI nur anwenden, aber nicht selbst entwickeln. Diese Uneinheitlichkeit macht es Anlegern schwer, die tatsächliche Ausrichtung eines Fonds zu durchschauen.

Für Anleger bedeutet das: Ein Fonds mit „KI“ im Namen ist nicht automatisch ein innovatives Nischenprodukt. Vielmehr sollte vor einer Investition genau geprüft werden, wie die Zusammensetzung aussieht, ob der Fonds aktiv oder passiv verwaltet wird, welche Gewichtungen vorliegen und welche Kostenstruktur gilt. Nur so lässt sich einschätzen, ob das Investment zum eigenen Anlageziel passt – oder ob man mit einem klassischen, breit gestreuten Tech-Fonds nicht sogar besser fährt.

Letztlich bleibt Künstliche Intelligenz zwar ein langfristig aussichtsreiches Thema. Doch wer daraus überdurchschnittliche Renditen ableiten will, sollte sich bewusst sein, dass die Finanzprodukte rund um dieses Schlagwort bislang vor allem vom Marketing profitieren – nicht von nachweislich besserer Performance. Auch im Jahr 2025 gilt daher: Der Begriff KI auf dem Fondslabel ist kein Garant für höhere Gewinne.

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Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich illustrativen Zwecken und ersetzt keine professionelle Beratung. Es wird empfohlen, individuelle Versicherungsbedürfnisse mit einem qualifizierten Versicherungsberater oder Versicherungsmakler wie z.B. „AMB Allfinanz Makler“ zu besprechen.