Offene Immobilienfonds leiden auch 2025 weiterhin an hohen Mittelabflüssen

Die Hoffnung, dass die jüngsten Mittelabflüsse aus offenen Immobilienfonds (OIF) lediglich eine kurzfristige Reaktion auf einen Sondereffekt darstellen, hat sich bislang nicht erfüllt.

Im Gegenteil: Laut aktueller Zahlen der Deutschen Bundesbank verließen im Februar netto 730 Millionen Euro die Fonds – nach bereits 499 Millionen Euro im Januar. Damit erreichten die Abflüsse den höchsten Stand seit acht Jahren und setzen eine mittlerweile 19 Monate andauernde Negativserie fort. Seit September 2023 summieren sich die Rückgaben auf rund 8 Milliarden Euro.

Da Rückgaben offener Immobilienfonds einer gesetzlichen Halte- und Kündigungsfrist unterliegen, spiegeln sich Marktreaktionen oft zeitverzögert wider. Experten gehen davon aus, dass die anhaltend hohen Abflüsse unter anderem auf die Insolvenz der Signa-Gruppe rund um den früheren Immobilieninvestor René Benko zurückzuführen sind. Das habe das Vertrauen vieler Anleger nachhaltig erschüttert.

Für das Liquiditätsmanagement der Fonds bedeutet die Entwicklung erheblichen Druck. Reichen die Barmittel nicht aus, um die Rückgaben zu bedienen, müssen Immobilien kurzfristig verkauft werden – mit der Gefahr, unter Buchwert abschließen zu müssen.

Ein weiterer kritischer Zeitpunkt könnte im Sommer bevorstehen: Dann jährt sich die 17-prozentige Abwertung eines großen Fonds, die 2023 für erhebliche Unruhe im Markt gesorgt hatte. Branchenbeobachter erwarten, dass dieser Stichtag neue Dynamik in die Rückgabewelle bringen könnte. 

 

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Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich informativen Zwecken und ersetzt keine professionelle Beratung. Es wird empfohlen, individuelle Versicherungsbedürfnisse mit einem qualifizierten Versicherungsberater oder Versicherungsmakler wie z.B. „AMB Allfinanz Makler“ zu besprechen.