Raucherpolice und Risikolebensversicherungen für Raucher: Alles, was Sie wissen müssen
Rauchen ist eine gesundheitliche Belastung und kann das Risiko für verschiedene Krankheiten wie Lungenkrebs, Herzerkrankungen und Schlaganfälle erhöhen. Aus diesem Grund müssen Raucher bei einer Risikolebensversicherung in der Regel höhere Prämien zahlen als Nichtraucher.
Was ist eine Risikolebensversicherung?
Eine Risikolebensversicherung, auch Risiko-Leben oder Risikolebensversicherung genannt, ist eine Versicherung, die im Todesfall eine vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen auszahlt. Im Gegensatz zu einer Kapitallebensversicherung gibt es bei einer Risikolebensversicherung keine Sparkomponente. Die Prämien sind in der Regel günstiger, da nur das reine Todesfallrisiko abgesichert wird.
Warum müssen Raucher höhere Prämien zahlen?
Versicherungsunternehmen bewerten das Risiko für jeden Antragsteller individuell. Dabei spielen verschiedene Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und Lebensstil eine Rolle. Raucher haben aufgrund der gesundheitlichen Risiken, die mit dem Rauchen verbunden sind, eine geringere Lebenserwartung als Nichtraucher. Daher müssen sie höhere Prämien zahlen, um dieses erhöhte Risiko auszugleichen.
Wie hoch sind die Prämien für Raucher?
Die Höhe der Prämien für Raucher kann je nach Versicherungsunternehmen und individuellen Umständen variieren. In der Regel müssen Raucher jedoch mit Prämienaufschlägen von 50 bis 100 Prozent im Vergleich zu Nichtrauchern rechnen. Einige Beispiele:
- Ein 30-jähriger Nichtraucher zahlt für eine Risikolebensversicherung mit einer Versicherungssumme von 500.000 Euro monatlich etwa 25 Euro.
- Ein 30-jähriger Raucher müsste für die gleiche Versicherungssumme monatlich etwa 37,50 bis 50 Euro zahlen.
- Bei einem 50-jährigen Nichtraucher läge die monatliche Prämie bei etwa 75 Euro.
- Ein 50-jähriger Raucher müsste hingegen 112,50 bis 150 Euro pro Monat zahlen.
Wie definieren Versicherer einen Raucher?
Die Definition eines Rauchers kann bei verschiedenen Versicherungsunternehmen leicht variieren. In der Regel gelten jedoch folgende Kriterien:
- Regelmäßiges Rauchen von Zigaretten, Zigarren oder Pfeife in den letzten 12 Monaten
- Gelegentliches Rauchen (z.B. bei Feiern oder in geselliger Runde)
- Konsum von E-Zigaretten oder Dampfprodukten
Manche Versicherer betrachten auch den Konsum von Nikotinersatzprodukten wie Nikotinpflaster oder -kaugummis als Rauchen.
Wann gilt man als Nichtraucher?
Um als Nichtraucher zu gelten, müssen Sie in der Regel mindestens ein bis zwei Jahre vollständig rauchfrei gelebt haben. Einige Versicherer akzeptieren auch kürzere Zeiträume von sechs Monaten oder mehr. Es ist wichtig, beim Abschluss einer Risikolebensversicherung ehrlich über Ihren Raucherstatus zu sein, da andernfalls die Versicherungsleistung im Schadensfall verweigert werden kann.
Vorteile einer Risikolebensversicherung für Raucher
Trotz der höheren Prämien bietet eine Risikolebensversicherung für Raucher zahlreiche Vorteile:
- Finanzielle Absicherung der Hinterbliebenen im Todesfall
- Keine Sparkomponente, daher günstigere Prämien als bei einer Kapitallebensversicherung
- Möglichkeit, die Versicherungssumme an die individuellen Bedürfnisse anzupassen
- Flexibilität bei der Laufzeit (temporär oder lebenslang)
Tipps für Raucher beim Abschluss einer Risikolebensversicherung
Wenn Sie als Raucher eine Risikolebensversicherung abschließen möchten, sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Seien Sie ehrlich über Ihren Raucherstatus, um Probleme im Schadensfall zu vermeiden.
- Vergleichen Sie die Angebote verschiedener Versicherer, da die Prämien und Bedingungen variieren können.
- Überlegen Sie, ob eine temporäre oder lebenslange Laufzeit für Sie sinnvoller ist.
- Passen Sie die Versicherungssumme an Ihre finanziellen Bedürfnisse an.
- Prüfen Sie regelmäßig, ob sich Ihre Situation geändert hat (z.B. Rauchstopp) und passen Sie die Versicherung entsprechend an.
Alternativen für Raucher
Wenn die Prämien für eine Risikolebensversicherung als Raucher zu hoch sind, gibt es einige Alternativen:
- Rauchstopp: Durch einen Rauchstopp können Sie nach einer gewissen Zeit (meist 1-2 Jahre) als Nichtraucher eingestuft werden und deutlich günstigere Prämien zahlen.
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichert Ihr Einkommen ab, falls Sie aufgrund einer Krankheit oder Behinderung nicht mehr arbeiten können.
- Risikolebensversicherung mit Laufzeitbegrenzung: Eine temporäre Risikolebensversicherung mit einer kürzeren Laufzeit (z.B. 10 oder 20 Jahre) kann eine günstigere Alternative sein.
Raucher müssen bei einer Risikolebensversicherung mit höheren Prämien rechnen, da sie ein erhöhtes Gesundheitsrisiko darstellen. Trotzdem bietet eine solche Versicherung eine wichtige finanzielle Absicherung für die Hinterbliebenen im Todesfall. Durch einen Rauchstopp können Raucher nach einer gewissen Zeit als Nichtraucher eingestuft werden und von deutlich günstigeren Prämien profitieren. Es lohnt sich, verschiedene Angebote zu vergleichen und die Versicherung regelmäßig an die persönliche Situation anzupassen.