S&K-Skandal – verurteilte Gründer suchen ihr Comeback in den sozialen Medien

 

Die Abkürzung S&K wurde vor über einem Jahrzehnt zum Synonym für einen der größten Anlegerskandale Deutschlands. Die beiden Gründer Jonas Köller und Stephan Schäfer hatten mehr als 6.000 Anleger mit hochtrabenden Versprechen in ihre Geschäfte gelockt und rund 140 Millionen Euro eingesammelt.

Offiziell sollte das Kapital in lukrative Immobilienprojekte fließen, tatsächlich jedoch finanzierten Köller und Schäfer damit in erster Linie ihren eigenen luxuriösen Lebensstil. Protzige Villen, exklusive Partys und auffällige Supersportwagen prägten das S&K-Bild, das die Öffentlichkeit von den selbsternannten Immobilienunternehmern bekam.

2013 kam es zur Verhaftung der beiden wegen Untreue, 2017 folgte das Urteil: acht Jahre und sechs Monate Haft. Mittlerweile haben Köller und Schäfer ihre Strafe verbüßt.

An ihrem Selbstverständnis scheint die Verurteilung allerdings wenig geändert zu haben. Aktuell versuchen die beiden ein Comeback – nicht etwa in der Finanzbranche, sondern in den sozialen Medien. Auf Plattformen wie YouTube und Instagram inszenieren sie sich erneut in exklusiver Umgebung.

Zwischen Luxusinterieur, teuren Autos und illustren Gästen erklären sie ihrer wachsenden Anhängerschaft, wie man angeblich reich wird und wie sich der Wohlstand dauerhaft sichern lässt. Mitunter treten dabei auch bekannte Szenegrößen oder B-Prominente wie Marcus Prinz von Anhalt auf, die den Inszenierungen zusätzlichen Unterhaltungswert verleihen sollen.

Neben vermeintlichen Investmenttipps nutzen S&K – Köller und Schäfer – ihre Plattformen auch, um ihre eigene Geschichte neu zu erzählen. Sie betonen, in den Massenmedien einseitig und verzerrt dargestellt worden zu sein, und präsentieren sich nun als vermeintlich missverstandene Unternehmer, die ihre Erfahrungen weitergeben wollen. Dass ihre Vergangenheit fest mit einem der aufsehenerregendsten Betrugsfälle der jüngeren deutschen Wirtschaftsgeschichte verknüpft bleibt, scheint sie dabei nicht zu stören.

Ihr Ansatz findet offenbar Anklang: Allein auf YouTube folgen bereits über 17.000 Menschen den Videos der beiden. Für Beobachter wirft dieses Comeback jedoch Fragen auf – insbesondere mit Blick auf die Verantwortung gegenüber Anlegern, die damals ihr Vermögen verloren haben, und die Gefahr, dass durch die digitale Inszenierung erneut falsche Erwartungen bei einem neuen Publikum geweckt werden könnten.

Die Geschichte von S&K erhält so ein weiteres, ebenso schillerndes wie umstrittenes Kapitel.

    

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Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich informativen Zwecken und ersetzt keine professionelle Beratung. Es wird empfohlen, individuelle Versicherungsbedürfnisse mit einem qualifizierten Versicherungsberater oder Versicherungsmakler wie z.B. „AMB Allfinanz Makler“ zu besprechen.