Im vierten Quartal 2021 war das Vermögen in Deutschland – exklusive Immobilien – auf einen Rekordwert von über 7,6 Billionen Euro geklettert. Dann begann mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 die krisenhafte Konjunkturphase, die bis heute andauert und das Vermögen zunächst schrumpfen ließ. Nun aber stehen die Zeichen auf Erholung: Nach Daten der Deutschen Bundesbank verfügten die Bundesbürger im zweiten Quartal dieses Jahres über Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere und Ansprüche gegenüber Versicherungen im Gesamtwert von rund 7,5 Billionen Euro.

Die Hauptgründe liegen zum einen in Börsengewinnen, zum anderen und hauptsächlich aber in den gestiegenen Leitzinsen in der Eurozone. Bekanntlich hegen die Deutschen eine Vorliebe für festverzinsliche Anlagen, die sich nun wieder stärker rentieren – auch wenn viele Banken die Zinsen nur zögerlich an ihre Kunden weitergeben.

Zugleich stieg die Zahl deutscher Aktionäre 2022 auf 12,89 Millionen, womit der alte Rekordwert von 2001 (12,85 Millionen) endlich übertroffen wurde. Erst 2018 hatten die Vermögen die 6-Billionen-Marke überschritten.

Die deutsche Wirtschaft gilt als eine der größten und stabilsten in Europa. Eine starke Wirtschaft trägt oft zur Vermögensbildung bei, da sie Arbeitsplätze schafft und Einkommen generiert.  Auch der Immobilienmarkt spielt eine wichtige Rolle in der Vermögensentwicklung. In Deutschland gab es in den vergangenen Jahren einen Boom auf dem Immobilienmarkt, insbesondere in Städten wie Berlin, München und Hamburg. Auch die Beschäftigungssituation und die Lohnentwicklung beeinflussen direkt finanzielle Entscheidungen bei Investitionen und Investments: Ein niedriger Arbeitslosenstand und steigende Löhne können zu einer positiven Vermögensentwicklung beitragen.