Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die neuen
Regionalklassen veröffentlicht, die mit über die Beitragshöhe in der Kfz-Versicherung
entscheiden. Gegenüber dem bisherigen Standard wurde eine Differenzierung vorgenommen: In
der Kfz-Haftpflichtversicherung reichte es zuvor für die niedrigste und damit preisgünstigste
Regionalklasse, wenn die Schäden einer Region 15 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt
lagen. Nun sind annähernd 22 Prozent erforderlich, womit diese Klasse von 55 auf 24 Bezirke
schrumpft. Noch kleiner wird die höchste Regionalklasse: Hier sind nun rund 30 statt 20 Prozent
Plus gegenüber dem Bundesschnitt gefragt; von den 19 Regionen mit der Maximal-Einstufung
bleiben in der Folge nur Berlin und Offenbach übrig.

Am riskantesten fährt es sich generell in den Großstädten, was angesichts der dortigen
Verkehrsdichte kaum überrascht. So übertreffen die Kfz-Haftpflichtschäden in Berlin den
Bundesdurchschnitt um satte 40 Prozent. Bis zum 30. November ist noch ein Wechsel des KfzVersicherers möglich – am besten mit Maklerunterstützung, denn die einschlägigen OnlineVergleichsportale zeigen jeweils nur einen Ausschnitt des Marktes. 

Die Anpassung der Regionalklassen bringt für viele Autofahrer Veränderungen mit sich – sowohl zum Positiven als auch zum Nachteil. Während rund 10,5 Millionen Versicherte von einer günstigeren Einstufung profitieren, müssen etwa 9,4 Millionen höhere Beiträge einkalkulieren. Für die verbleibenden rund 30 Millionen ändert sich nichts. Betroffen von Rückstufungen sind insbesondere Regionen, in denen die Schadenhäufigkeit oder -höhe zuletzt gestiegen ist – etwa durch mehr Verkehrsunfälle, teurere Reparaturen oder häufiger auftretende Naturereignisse.

Die Regionalklassen beruhen auf realen Schadensstatistiken der vergangenen fünf Jahre. Sie spiegeln wider, wie sicher oder risikobehaftet das Autofahren in einem bestimmten Zulassungsbezirk ist. Der GDV betont, dass die neue Klassifizierung fairer sei, weil sie die tatsächlichen Risiken besser abbilde. Versicherungsnehmer sollten die Einstufung ihres Wohnorts prüfen und gegebenenfalls Angebote vergleichen – eine Änderung der Regionalklasse kann einen Unterschied von mehreren Hundert Euro im Jahr ausmachen.