03.11.2023KFZ-Versicherungen

Rechnerisch kommt es alle zwei Minuten zu einem Zusammenprall eines kaskoversicherten Autos mit einem Wildtier – in Summe ergibt das rund 265.000 Fälle für das Jahr 2022. Da die Reparaturkosten steigen, müssen die Versicherer immer höhere durchschnittliche Schadenssummen überweisen: Nach circa 3.300 Euro im Vorjahr standen 2022 knapp 3.600 Euro zu Buche. Verantwortlich dafür sind im Wesentlichen anziehende Preise für Karosserieteile, aber auch höhere Stundensätze der Kfz-Werkstätten. Die Gesamtaufwendungen beliefen sich bundesweit zuletzt auf rund 950 Millionen Euro.

Neben April und Mai sind die Monate Oktober bis Dezember besonders wildunfallträchtig. Die Versicherer empfehlen, bei einer drohenden Kollision im Zweifelsfall auf Ausweichmanöver zu verzichten, da der Zusammenprall mit einem entgegenkommenden Auto oder einem Baum größeres Gefahrenpotenzial berge. Wenn noch möglich, solle das Licht abgeblendet und langsam vorbeigefahren werden. Kommt es zu einer Kollision, sollten folgende Punkte beachtet werden: Unfallstelle sichern, Polizei rufen, Tier nicht anfassen, Fotos machen, Wildunfallbescheinigung ausstellen lassen, Versicherer benachrichtigen (bevor das Auto repariert oder anderweitig verändert wird).

Ein Wildunfallschaden tritt auf, wenn ein Fahrzeug mit einem Wildtier, wie beispielsweise einem Reh, einem Wildschwein oder einem Hasen, kollidiert. Diese Art von Unfällen ist in ländlichen Gebieten, insbesondere in Waldgebieten und entlang von Feldern, häufiger anzutreffen.

Wildunfallschäden können beträchtliche Schäden am Fahrzeug verursachen, einschließlich Beschädigungen an der Karosserie, den Scheinwerfern, der Motorhaube und anderen Teilen des Autos. Oftmals kann dies zu erheblichen Reparaturkosten führen. Darüber hinaus können solche Unfälle auch zu Verletzungen der Fahrzeuginsassen führen.

In vielen Ländern, wie Deutschland, gibt es spezielle Regelungen und Versicherungen für Wildunfallschäden. Oftmals sind diese Schäden durch die Teilkaskoversicherung abgedeckt, sofern diese in der Fahrzeugversicherung eingeschlossen ist. Die genauen Bedingungen und Deckungssummen können von Versicherung zu Versicherung variieren, daher ist es wichtig, die Versicherungspolice sorgfältig zu prüfen.

Im Falle eines Wildunfalls sollte der Vorfall in der Regel unverzüglich der örtlichen Polizei gemeldet werden, um einen entsprechenden Schadensbericht zu erstellen. Dies ist oft notwendig, um die Versicherungsgesellschaft über den Unfall zu informieren und den Schaden geltend zu machen.

Experten raten zudem, besonders bei Dämmerung und in den frühen Morgenstunden aufmerksam zu fahren, da Wildtiere zu diesen Zeiten besonders aktiv sind. Entlang von Wald- und Feldrändern sowie an beschilderten Wildwechselstellen sollte die Geschwindigkeit reduziert und der Straßenrand im Auge behalten werden. Springt ein Tier über die Straße, folgen häufig weitere.

Ein Bremsmanöver bei angepasster Geschwindigkeit ist in solchen Situationen oft sicherer als ein riskantes Ausweichmanöver. Auch die richtige Scheinwerfernutzung kann helfen, frühzeitig Wild zu erkennen.

Wichtig zu wissen: Nicht nur Haarwild wie Rehe und Wildschweine, sondern auch Vögel oder Haustiere können Schäden verursachen. Allerdings ist bei der Teilkaskoversicherung in vielen Tarifen nur Haarwild standardmäßig mitversichert. Einige Versicherungen bieten jedoch erweiterte Wildschadenklauseln an, die auch Schäden durch andere Tierarten abdecken. Ein regelmäßiger Versicherungsvergleich lohnt sich daher auch mit Blick auf die Wildunfall-Absicherung.

 

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