Fondsvermögen der Deutschen 2025 auf neuer Rekordhöhe

Im ersten Halbjahr 2024 verzeichneten die in Deutschland verfügbaren Publikums- und Spezialfonds einen Nettozuwachs von über 28 Milliarden Euro – das heißt, nach Berücksichtigung der Abflüsse. Laut der Halbjahresstatistik des Fondsverbands BVI wurde dadurch erneut das bisherige Allzeithoch des Gesamtvermögens von 4.311 Milliarden Euro erreicht, das Ende 2021 verzeichnet wurde.

Dies entspricht nahezu einer Verdoppelung der Vermögenswerte seit 2014.

Der Großteil des Kapitals, nämlich 2.133 Milliarden Euro, ist in offenen Spezialfonds investiert, während offene Publikumsfonds 1.490 Milliarden Euro verwalten. Zusätzlich kommen Mandate im Volumen von 630 Milliarden Euro sowie geschlossene Fonds mit 58 Milliarden Euro hinzu.

Zu den jüngsten Zuwächsen trugen vor allem Rentenfonds mit 10,9 Milliarden Euro bei, gefolgt von Aktienfonds mit 6,8 Milliarden Euro. Diese positive Entwicklung ergab sich aus einem Nettoabfluss von 2,7 Milliarden Euro aus aktiv gemanagten Fonds, während ETFs mit einem Zufluss von 9,5 Milliarden Euro überzeugten. Bei Misch- und Immobilienfonds wurde hingegen ein Nettoverlust von 6,4 beziehungsweise 2,1 Milliarden Euro verzeichnet – wobei die kontinuierlichen Abflüsse aus Immobilienfonds über einen Zeitraum von elf Monaten insgesamt 3,1 Milliarden Euro erreichten.

Diese Entwicklung zeigt den anhaltenden Trend zur kostengünstigen, transparenten Geldanlage. ETFs gelten insbesondere bei jüngeren Anlegern als bevorzugte Option, um langfristig und breit gestreut am Kapitalmarkt teilzuhaben. Gleichzeitig erhöht sich der Druck auf klassische Fondsanbieter, ihre Produkte effizienter zu gestalten und neue Konzepte mit klaren thematischen Schwerpunkten zu entwickeln.

Weniger erfreulich verlief das Halbjahr für Misch- und Immobilienfonds. Mischfonds mussten einen Nettoverlust von 6,4 Milliarden Euro hinnehmen, was vor allem auf die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung sowie das schwierige Zinsumfeld zurückzuführen ist. Noch deutlicher fielen die Rückgaben bei offenen Immobilienfonds aus, mit einem Minus von 2,1 Milliarden Euro allein im ersten Halbjahr. Über einen Zeitraum von elf Monaten summierten sich die Mittelabflüsse in diesem Segment sogar auf 3,1 Milliarden Euro – ein klares Zeichen für das derzeit belastete Vertrauen in diese Anlageklasse, die stark unter Bewertungsdruck und regulatorischen Herausforderungen steht.

Der anhaltende Erfolg der Fondsbranche verdeutlicht jedoch auch, wie sehr sich die deutsche Anlagementalität verändert. Während früher das Sparbuch oder Tagesgeldkonto bevorzugt wurde, rückt das langfristige Investieren in Fonds zunehmend in den Fokus. Unterstützt wird dieser Wandel durch digitale Plattformen, einfache Zugänge über Banken und Broker sowie eine zunehmende öffentliche Debatte über Vermögensaufbau, Inflation und Altersvorsorge.

Obwohl nicht alle Fondskategorien gleich profitieren, ist der neue Rekordstand beim verwalteten Fondsvermögen ein deutliches Signal: Fonds sind aus dem Anlageverhalten der Deutschen nicht mehr wegzudenken. Auch für das Gesamtjahr 2025 erwarten Marktbeobachter weiteres Wachstum – getragen von anhaltendem ETF-Boom, steigender Finanzbildung und wachsendem Vertrauen in Kapitalmarktlösungen als Bestandteil einer nachhaltigen Vermögensstrategie.

  

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Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich illustrativen Zwecken und ersetzt keine professionelle Beratung. Es wird empfohlen, individuelle Versicherungsbedürfnisse mit einem qualifizierten Versicherungsberater oder Versicherungsmakler wie z.B. „AMB Allfinanz Makler“ zu besprechen.