Überalterung in Deutschland

Durch die zuletzt starke Zuwanderung, insbesondere infolge des Ukraine-Krieges, hat die Überalterung der deutschen Bevölkerung zwar 2022 eine Atempause erfahren. Doch zwischen 1950 und 2021 hat sich der Anteil der mindestens 65-Jährigen verdoppelt, mittlerweile gehört jeder fünfte Deutsche dieser Alterskohorte an. Parallel dazu sank der Anteil der unter 15-Jährigen von 23 auf 14 Prozent. Das Statistische Bundesamt erwartet, dass sich das Durchschnittsalter von derzeit knapp 45 Jahren bis 2060 auf annähernd 50 Jahre erhöht.

Nicht nur die stetig steigende Lebenserwartung ist für den Trend der Überalterung verantwortlich. Auch der Rückgang der Geburtenzahl spielt eine wesentliche Rolle: 739.000 Neu-Bundesbürger erblickten 2022 das Licht der Welt – 1950 waren es 1,1 Millionen.

Die Langlebigkeit stellt auch eine finanzielle Herausforderung dar, die von vielen Bundesbürgern noch immer unterschätzt wird. So sind oftmals am Ende der Ersparnisse noch viele Lebensjahre übrig. Eine lebenslange Rentengarantie bieten versicherungsförmige Altersvorsorge-Lösungen.

Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung sind vielfältig und betreffen nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche. Der zunehmende Anteil älterer Menschen stellt das Renten-, Pflege- und Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Schon heute machen Rentenleistungen den größten Posten im Bundeshaushalt aus. Ohne Gegenmaßnahmen droht langfristig eine finanzielle Schieflage. Die Zahl der Erwerbstätigen je Rentner – das sogenannte demografische Verhältnis – verschiebt sich drastisch: Während 1962 noch sechs Beitragszahler auf einen Rentner kamen, liegt das Verhältnis inzwischen bei unter 2:1 und wird sich weiter verschlechtern.

Auch der Arbeitsmarkt bleibt nicht verschont: Immer mehr Fachkräfte scheiden altersbedingt aus dem Erwerbsleben aus, während nicht genügend junge Erwerbspersonen nachrücken. Das bremst Wachstum und Innovationskraft der deutschen Wirtschaft. Umso wichtiger wird es, das Potenzial älterer Arbeitnehmer besser zu nutzen, gezielt Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben und gleichzeitig die Eigenverantwortung bei der Altersvorsorge zu stärken. Nur durch eine Kombination aus Reformen, Zuwanderung und privater Vorsorge kann die demografische Wende bewältigt werden.