Assistenzsysteme könnten sofort jeden zehnten Autounfall 2025 verhindern
Seit dem 7. Juli 2024 müssen Neuwagen in der EU mit bestimmten Assistenzsystemen ausgestattet sein, um eine Zulassung zu erhalten. Deutsche Kfz-Versicherer prognostizieren, dass diese Systeme bei vollständiger Verbreitung etwa 10% der Unfälle mit Drittschäden verhindern könnten. Allerdings wird es voraussichtlich mehr als ein Jahrzehnt dauern, bis der gesamte Fahrzeugbestand diesen Standard erreicht.
Der Notbremsassistent wird als besonders effektiv eingeschätzt und könnte 8-9% der Unfälle mit Drittschäden vermeiden, was über 200.000 Unfällen in Deutschland entspricht. Im Gegensatz dazu wird dem Spurhalteassistenten ein Unfallreduktionspotenzial von weniger als 1% zugeschrieben. Die EU-Kommission erwartet, dass die neue Assistenzsystempflicht bis 2038 europaweit mehr als 25.000 Verkehrstote und 140.000 Schwerverletzte verhindern wird.
Es gibt jedoch auch Nachteile: Die zunehmende technische Ausstattung wird voraussichtlich zu höheren Reparaturkosten führen. Beispielsweise ist der Austausch einer Windschutzscheibe mit Assistenzsystemen etwa 25% teurer als bei einer herkömmlichen Scheibe.
Langfristig erwartet die EU-Kommission durch die Pflichtausstattung mit Assistenzsystemen eine signifikante Reduktion schwerer Verkehrsunfälle. Bis zum Jahr 2038 könnten europaweit über 25.000 Todesopfer im Straßenverkehr sowie 140.000 Schwerverletzte vermieden werden. Die Wirkung entfaltet sich jedoch nur sukzessive – denn selbst bei steigender Neuwagenquote wird es realistischerweise noch mehr als ein Jahrzehnt dauern, bis ein nennenswerter Teil des Gesamtfahrzeugbestands in Europa die neuen Standards erfüllt.
Ein begleitender Nebeneffekt der neuen Systeme betrifft jedoch nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Reparaturkosten. Durch die Integration zahlreicher Sensoren, Kameras und anderer technischer Komponenten steigen die Kosten für Instandsetzungen nach Unfällen oder selbst bei kleinen Beschädigungen. Besonders auffällig ist dies etwa beim Austausch von Windschutzscheiben. Bei Fahrzeugen mit integrierten Assistenzsystemen wie Spur- oder Verkehrszeichenerkennung kann der Austausch rund 25 Prozent teurer sein als bei konventionellen Modellen, da auch Kalibrierungen und Funktionsprüfungen erforderlich sind.
Werkstätten und Versicherer müssen sich auf diese Kostensteigerungen einstellen, zumal die Zahl der Fahrzeuge mit umfangreicher Ausstattung kontinuierlich zunimmt. Auch die Lagerung und Lieferung der Ersatzteile gestaltet sich aufwendiger, weil Sensoren und Kameramodule oft fahrzeugspezifisch konfiguriert sind. Das betrifft auch Mietwagenanbieter und Flottenbetreiber, deren Betriebskosten in der Folge steigen könnten.
Parallel dazu ergeben sich Herausforderungen für Gutachter und Sachverständige, die im Schadensfall immer häufiger mit komplexen Assistenzsystemen konfrontiert sind. Eine fundierte technische Beurteilung und Kalkulation wird dadurch aufwendiger. Die Versicherungswirtschaft setzt daher verstärkt auf digitale Prozesse, um die Schadenregulierung effizient zu gestalten – unter anderem durch den Einsatz von Bilderkennung, künstlicher Intelligenz und automatisierten Prüfmechanismen.
Ein weiteres wichtiges Thema im Zusammenhang mit Assistenzsystemen ist die Akzeptanz durch die Fahrzeugnutzer. Studien zeigen, dass viele Fahrer den Systemen zunächst skeptisch gegenüberstehen oder sie deaktivieren, wenn die Funktionsweise als störend empfunden wird. Die Hersteller arbeiten daher intensiv an der Weiterentwicklung der Mensch-Maschine-Interaktion, um Vertrauen und Komfort zu verbessern. Nur wenn Fahrer die Systeme als hilfreich empfinden, wird das volle Sicherheitspotenzial ausgeschöpft.
Trotz aller technischer Fortschritte ist klar: Assistenzsysteme können menschliches Fehlverhalten nur begrenzt kompensieren. Sie helfen, Fehler zu vermeiden oder deren Folgen zu mildern – ersetzen aber nicht die Aufmerksamkeit und Verantwortung des Fahrers. In Kombination mit weiteren verkehrspolitischen Maßnahmen und einer verbesserten Fahrausbildung könnten die Systeme jedoch einen nachhaltigen Beitrag zur Senkung der Unfallzahlen leisten.
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Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich illustrativen Zwecken und ersetzt keine professionelle Beratung. Es wird empfohlen, individuelle Versicherungsbedürfnisse mit einem qualifizierten Versicherungsberater oder Versicherungsmakler wie z.B. „AMB Allfinanz Makler“ zu besprechen.
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