Das Jahr 2022 mag als Krisenjahr in die Geschichte eingehen, doch den Gewinnen der 40 im Deutschen Aktienindex (DAX) gelisteten Konzerne hat das nicht geschadet. Ein Plus von 148 Milliarden Euro erwirtschafteten sie trotz Pandemie, Ukrainekrieg, Energieknappheit und Lieferkettenproblemen. Nie zuvor konnten sie höhere Gewinne vermelden.
Davon wollen sie in diesem Jahr 55 Milliarden Euro als Dividenden an ihre Shareholder weiterreichen, ebenfalls ein neuerlicher Rekord. Im vergangenen Jahr waren es 3,6 Milliarden Euro weniger. Die Ausschüttungsquote bleibt mit rund 37 Prozent allerdings unter dem langjährigen Durchschnitt von 41 Prozent, woran sich eine gewisse Vorsicht ablesen lässt.
Auch die 50 Unternehmen in der zweiten Börsenreihe, dem M-DAX, gönnen ihren Aktionären kräftige Ausschüttungen: 7,5 Milliarden Euro an Dividenden werden jenen zufließen, gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 12,5 Prozent. Die Dividendenrendite des M-DAX beträgt damit 2,9 Prozent, für den DAX stehen 3,6 Prozent zu Buche. Dividenden machen langfristig im Schnitt etwa die Hälfte des Gewinns von Aktionären aus, die andere entstammt Kurssteigerungen.
Die beeindruckenden Zahlen lassen erkennen, wie robust und anpassungsfähig die deutsche Unternehmenslandschaft trotz anhaltender globaler Krisen ist. Dass sich in einem Umfeld aus geopolitischen Spannungen, abrupt steigenden Energiepreisen und gestörten Lieferketten dennoch Rekordgewinne realisieren ließen, verdeutlicht nicht nur die hohe Wettbewerbsfähigkeit der DAX-Unternehmen, sondern auch deren Fähigkeit, operative Prozesse schnell und effizient umzustellen. Viele Konzerne reagierten frühzeitig mit Maßnahmen zur Kostendisziplin, optimierten ihre Wertschöpfungsketten und nutzten die starke globale Nachfrage nach hochwertigen Industriegütern, Technologie und Dienstleistungen „made in Germany“.
Auffällig ist ferner, dass die Unternehmen trotz Rekordgewinnen eine eher vorsichtige Dividendenpolitik verfolgen. Die im historischen Vergleich niedrigere Ausschüttungsquote signalisiert, dass die Konzerne erhebliche Mittel im Unternehmen behalten, um sich für weitere Unsicherheiten zu wappnen. Dazu zählen potenzielle Energiepreisverwerfungen, geopolitische Risiken sowie die Sorge vor einer weltweiten konjunkturellen Abkühlung. Viele DAX-Unternehmen investieren verstärkt in Digitalisierung, Automatisierung, Klimaschutzprojekte und den Umbau ihrer Produktionsstrukturen, um sich langfristig in einem zunehmend anspruchsvollen Marktumfeld zu behaupten. Diese Investitionsbereitschaft ist ein wesentlicher Grund dafür, dass nicht der gesamte Gewinn in Form von Dividenden ausgeschüttet wird.
Ein erheblicher Beitrag zur Stabilität der deutschen Großunternehmen stammt aus dem Exportgeschäft. Deutsche Marken genießen weltweit hohes Vertrauen, insbesondere in Bereichen wie Maschinenbau, Automobilindustrie, Chemie, Medizintechnik und Software. Selbst in Phasen globaler Unsicherheit bleibt die Nachfrage stabil, was einen wesentlichen Puffer gegen regionale Krisen bildet. Zudem verzeichneten viele Unternehmen inflationsbedingte Preissteigerungen, die trotz höherer Kosten teilweise erfolgreich an die Kunden weitergegeben werden konnten – ein weiterer Faktor, der zur Rekordprofitabilität beitrug.
Auch der Mittelstand mit seinen M-DAX-Unternehmen zeigt sich widerstandsfähig. Die zweistelligen Steigerungen der Dividendenausschüttungen unterstreichen, dass die zweite Börsenreihe zunehmend an Bedeutung gewinnt und sich als dynamisches Wachstumssegment etabliert hat. Viele dieser Unternehmen agieren in hochspezialisierten Nischen und profitieren von flexiblen Strukturen, die es ihnen ermöglichen, schneller auf Marktveränderungen zu reagieren als große Konzerne. Die Dividendenrenditen, die trotz der starken Marktschwankungen weiterhin attraktiv sind, bestätigen die solide finanzielle Basis dieses Segments.
Für Anleger sind Dividenden dabei nicht nur ein willkommener Einkommensteil, sondern langfristig ein maßgeblicher Bestandteil der Gesamtrendite. Historische Auswertungen belegen, dass regelmäßige Ausschüttungen ein Portfolio stabilisieren und insbesondere in turbulenten Börsenphasen für einen spürbaren Ausgleich sorgen können. Viele institutionelle und private Investoren setzen deshalb gezielt auf dividendenstarke Unternehmen, um planbare Erträge zu erzielen und Schwankungen der Aktienkurse abzufedern.
Ausblickend bleibt abzuwarten, wie sich die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit – geprägt von Inflationsdruck, Energieumstellung, geopolitischen Konflikten und der Transformation zentraler Industrien – auf die Ertragslage der Unternehmen im laufenden Jahr auswirkt. Gleichwohl zeigt die Erfahrung der vergangenen Jahre, dass deutsche Unternehmen über bemerkenswerte Resilienz verfügen und auch in schwierigen Zeiten in der Lage sind, profitabel zu wirtschaften.
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