Klimaschutz – Deutsche Versicherer kommen 2025 voran

Der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) belegt, dass die Mitgliedsunternehmen ihren CO₂-Ausstoß deutlich senken konnten.

So fiel pro investierte Million Euro ein Emissionswert von 61 Tonnen an – 18 Tonnen weniger als im Vorjahr. Bislang haben die Versicherer 163 Milliarden Euro in nachhaltige Anlagen gesteckt, davon 23 Milliarden im Bereich erneuerbarer Energien, was einem Plus von 4 Milliarden gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Der Klimawandel stellt eines der größten Sicherheitsrisiken dar. Versicherungen tragen daher maßgeblich zur nachhaltigen und klimafreundlichen Transformation bei“, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen und fasst die Einstellung der Branche prägnant zusammen.

Neben einer verantwortungsbewussten Kapitalanlage setzen die Versicherer auch in der Sachversicherung zunehmend auf umweltschonende Maßnahmen.

Mittlerweile beziehen 74 Prozent von ihnen Nachhaltigkeitskriterien in ihre Schadensbehebung und -regulierung mit ein.

Diese Entwicklung ist Teil eines umfassenderen Wandels innerhalb der Versicherungsbranche, die sich zunehmend als aktiver Akteur im Kampf gegen den Klimawandel positioniert. Während früher vor allem finanzielle Absicherung im Vordergrund stand, verstehen sich viele Versicherer heute auch als Mitgestalter einer nachhaltigen Zukunft. Sie reagieren damit nicht nur auf regulatorische Vorgaben und gesellschaftliche Erwartungen, sondern auch auf konkrete wirtschaftliche Risiken: Wetterextreme, Dürren oder Überschwemmungen verursachen immer häufiger immense Schäden – sowohl bei Privatkunden als auch in der Industrie.

In Reaktion darauf investieren die Unternehmen nicht nur in emissionsärmere Portfolios, sondern engagieren sich auch stärker in Forschung, Prävention und Aufklärung. Es entstehen neue Versicherungsprodukte, die Nachhaltigkeit fördern, etwa durch Prämienvorteile bei energieeffizienter Gebäudesanierung oder die Förderung klimaschonender Mobilitätslösungen. Auch digitale Lösungen kommen vermehrt zum Einsatz, um Prozesse zu optimieren, Papierverbrauch zu senken und insgesamt ressourcenschonender zu agieren.

Ein weiterer Aspekt betrifft die unternehmensinterne Umstellung auf nachhaltigere Strukturen. Viele Versicherer gestalten ihre Arbeitsprozesse klimafreundlicher, reduzieren Dienstreisen, setzen auf Homeoffice-Regelungen und beziehen Ökostrom. Zudem gewinnt das Thema „nachhaltige Unternehmenskultur“ an Bedeutung – etwa durch Schulungen, interne Leitlinien und gezielte Anreizsysteme, die Mitarbeitende zu umweltbewusstem Handeln motivieren.

Die zunehmende Integration von ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) in den Entscheidungsprozessen zeigt, dass Klimaschutz nicht mehr als Nebenthema behandelt wird, sondern eine strategische Relevanz erreicht hat. Versicherer nehmen dabei auch ihre Rolle als Investoren ernst: Durch gezielte Investitionen können sie Kapital in nachhaltige Entwicklungen lenken und gleichzeitig langfristige Stabilität in ihren Portfolios schaffen.

Nicht zuletzt verdeutlicht der Nachhaltigkeitsbericht auch, dass sich die Versicherungsbranche in einem Spannungsfeld bewegt: Sie muss einerseits wirtschaftlich erfolgreich bleiben und Risiken kalkulierbar halten, andererseits aber auch Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft übernehmen. Der Fortschritt im Jahr 2025 deutet darauf hin, dass immer mehr Akteure diese Herausforderung annehmen und in konkrete Maßnahmen übersetzen – ein wichtiger Schritt in Richtung einer klimaverträglicheren Wirtschaft.

 

 

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Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich illustrativen Zwecken und ersetzt keine professionelle Beratung. Es wird empfohlen, individuelle Versicherungsbedürfnisse mit einem qualifizierten Versicherungsberater oder Versicherungsmakler wie z.B. „AMB Allfinanz Makler“ zu besprechen.