Lebensversicherer legen 2025 eine Schippe drauf

Gute Nachrichten für Versicherungsnehmer klassischer Lebens- und Rentenpolicen: Laut vorläufigen Auswertungen des Fachmagazins procontra hat etwa die Hälfte der deutschen Lebensversicherer ihre Überschussbeteiligung für 2025 angehoben – lediglich ein Anbieter senkt seine aktuelle Verzinsung um 0,5 Prozentpunkte.

Die Zinssätze liegen dabei zwischen 1,75 Prozent und bis zu 3,35 Prozent. Grundlage der Analyse sind die Überschussdeklarationen von 42 Versicherern, zu denen auch die führenden Branchenteilnehmer zählen. Den jeweils gültigen Zinssatz können die Kunden ihren jährlichen Standmitteilungen entnehmen.

Der zusätzlich gutgeschriebene Betrag stärkt den Zinseszinseffekt, und am Ende der Vertragslaufzeit wird zudem eine Schlussüberschussbeteiligung gewährt.

Die Überschuss-Höhe orientiert sich vor allem am Kapitalmarkterfolg des Versicherers sowie am allgemeinen Zinsniveau, wobei auch Einsparungen bei den Kosten oder positive Risikoüberschüsse den Versicherten zugutekommen können.

Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und schwankender Kapitalmärkte rücken klassische Vorsorgeprodukte mit planbaren Garantien und attraktiven Überschüssen wieder stärker in den Fokus. Während in den vergangenen Jahren insbesondere fondsgebundene Policen und kapitalmarktorientierte Altersvorsorgeprodukte verstärkt nachgefragt wurden, erleben traditionelle Lebensversicherungen aktuell eine kleine Renaissance – nicht zuletzt durch die gestiegenen Zinsen und eine gestärkte Nachfrage nach Stabilität und Sicherheit.

Versicherer profitieren dabei nicht nur von höheren Renditen am Anleihemarkt, sondern auch von einem gesteigerten Bewusstsein für risikoarme Anlageformen. In der Breite verbessert sich damit die Ertragslage vieler Gesellschaften, was eine Anhebung der Überschussbeteiligung ermöglicht. Das wirkt sich unmittelbar auf die Auszahlungserwartung der Kunden aus – sowohl während der Laufzeit als auch zum Vertragsende.

Besonders vorteilhaft kann dies für langjährig bestehende Verträge sein, bei denen die Basisverzinsung weiterhin durch den garantierten Höchstrechnungszins aus früheren Jahren ergänzt wird. Je nach Vertragsgeneration kann dies zu effektiven Gesamtverzinsungen von über 4 Prozent führen, sofern der Versicherer eine solide Überschussbeteiligung deklariert. Auch neu abgeschlossene Verträge profitieren – durch den seit 2025 geltenden höheren Garantiezins von 1,0 Prozent ergibt sich ein stabileres Fundament für die künftige Kapitalbildung.

Verbraucherschützer raten dennoch, die Produktbedingungen und tatsächlichen Gesamtverzinsungen genau zu prüfen: Denn nicht alle Verträge sind gleich rentabel, und die Überschussbeteiligung unterliegt jährlichen Schwankungen. Dennoch zeigt sich: Klassische Lebensversicherungen sind wieder wettbewerbsfähig – insbesondere für sicherheitsorientierte Kunden, die eine lebenslange Rentenzahlung oder Kapitalauszahlung zum Vertragsende anstreben.

Auch in der betrieblichen Altersvorsorge gewinnen klassische Lebensversicherungen wieder an Bedeutung. Viele Arbeitgeber nutzen diese Vertragsform zur Versorgung ihrer Mitarbeitenden – und profitieren gleichzeitig von steuerlichen Vorteilen und Planungssicherheit.

Die positive Entwicklung 2025 sendet somit ein klares Signal: Nach Jahren der Niedrigzinsphase bringen steigende Kapitalmarktzinsen Bewegung in die Lebensversicherungsbranche – mit spürbarem Nutzen für die Versicherten.

 

 

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Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich illustrativen Zwecken und ersetzt keine professionelle Beratung. Es wird empfohlen, individuelle Versicherungsbedürfnisse mit einem qualifizierten Versicherungsberater oder Versicherungsmakler wie z.B. „AMB Allfinanz Makler“ zu besprechen.