Ferienimmobilien sind auch 2025 oft unzureichend versichert

Einer Studie von Hiscox zufolge zeichnen sich die meisten gewerblich vermieteten Ferienimmobilien durch großzügige Wohnflächen und eine hochwertige Ausstattung aus. So verfügen 52 Prozent der Objekte über eine Fläche zwischen 80 und 120 Quadratmetern, 22 Prozent überschreiten die 120-Quadratmeter-Marke und 3 Prozent sind sogar größer als 200 Quadratmeter.

Nahezu die Hälfte der Ferienunterkünfte wird bis zu sechs Monate im Jahr vermietet, 41 Prozent sogar über einen längeren Zeitraum hinaus. Viele Eigentümer legen besonderen Wert auf eine gehobene Ausstattung – ein Anspruch, der sich laut Hiscox auch in der Schadenstatistik widerspiegelt: 87 Prozent der Vermieter berichten von Schäden durch Mieter, Diebstahl oder Vandalismus.

Darüber hinaus waren rund ein Drittel bereits von Einbrüchen oder wetterbedingten Schäden betroffen. Trotzdem ist der Versicherungsschutz oft lückenhaft: Nur 46 Prozent der Eigentümer besitzen eine Hausratversicherung, lediglich 42 Prozent eine Gebäudeversicherung, die etwa bei Feuer-, Wasser- oder Unwetterschäden greift. Am weitesten verbreitet ist noch die Vermieterhaftpflichtversicherung.

Insgesamt zeigt sich: Viele Ferienimmobilien sind nicht ausreichend abgesichert.

Die Ursachen für diesen Zustand sind vielfältig. Oft herrscht bei Eigentümern Unsicherheit darüber, welche Versicherungen für die jeweilige Nutzungsart überhaupt notwendig oder sinnvoll sind. Wer seine Immobilie sowohl selbst nutzt als auch regelmäßig vermietet, bewegt sich rechtlich und versicherungstechnisch in einer Grauzone. Standardverträge bieten in solchen Fällen häufig keinen umfassenden Schutz, da sie entweder nur auf reine Selbstnutzung oder auf gewerbliche Nutzung ausgelegt sind.

Hinzu kommt, dass der Versicherungsbedarf stark vom Standort der Immobilie abhängt. In Küstenregionen etwa steigt das Risiko von Sturm- und Hochwasserschäden, während in Berglagen Schneelast und Lawinengefahr eine Rolle spielen. Auch der Zugang zu Rettungsdiensten oder die Entfernung zu Feuerwehren kann versicherungstechnisch relevant sein – insbesondere bei der Einschätzung von Gebäuderisiken und der Prämienkalkulation.

Technische Ausstattung wie Pools, Saunen oder hochwertige Küchengeräte erhöhen nicht nur den Wohnkomfort, sondern auch den potenziellen Schadenumfang. Werden diese Objekte durch unsachgemäße Nutzung oder mutwillige Beschädigung in Mitleidenschaft gezogen, sind die Reparaturkosten entsprechend hoch. Dennoch verzichten viele Eigentümer auf eine ergänzende Inhalts- oder Elektronikversicherung.

Ein weiteres Risiko besteht in der Annahme, dass die Haftpflichtversicherung des Mieters im Schadensfall automatisch greift. Doch viele Policen schließen Schäden an gemieteten Objekten explizit aus oder greifen nur bei nachweislich fahrlässigem Verhalten. Damit bleiben Vermieter im Zweifel auf den Kosten sitzen – besonders dann, wenn kein Mietvertrag mit klarer Haftungsregelung vorliegt.

Auch digitale Gefahren nehmen zu: Smarte Ferienhäuser mit vernetzter Haustechnik oder elektronischer Zugangskontrolle sind potenzielles Ziel für Hackerangriffe. Schäden durch Manipulation intelligenter Steuerungssysteme oder Datenverlust bei vernetzten Buchungssystemen sind meist nicht durch klassische Policen abgedeckt, sondern erfordern spezielle Cyberversicherungen.

Ein weiteres Problemfeld ist die zeitweise Leerstandphase, die viele Ferienhäuser außerhalb der Hauptsaison betrifft. Versicherer betrachten leer stehende Objekte häufig als erhöhtes Risiko – etwa wegen Einbruch, Vandalismus oder unentdeckter Wasserschäden. Ist die Immobilie in solchen Phasen nicht regelmäßig überwacht oder gewartet, droht im Schadenfall die Kürzung oder gar Verweigerung der Leistung.

  

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Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich informativen Zwecken und ersetzt keine professionelle Beratung. Es wird empfohlen, individuelle Versicherungsbedürfnisse mit einem qualifizierten Versicherungsberater oder Versicherungsmakler wie z.B. „AMB Allfinanz Makler“ zu besprechen.