Wohnimmobilien erfahren leichte Preisrückgänge im Jahr 2024

Die Verkaufspreise für Wohnimmobilien sind im Jahr 2024 erneut gesunken – das zeigt der German Real Estate Index. Ein Blick auf die tatsächlich erzielten Preise verdeutlicht: Eigentumswohnungen wurden durchschnittlich 1,5 Prozent günstiger verkauft als im Vorjahr. Bei Einfamilienhäusern lag der Rückgang bei 1,6 Prozent, bei Mehrfamilienhäusern bei 3 Prozent. Berücksichtigt man die Inflation, bedeutet dies eine reale Wertminderung.

Verglichen mit den Höchstständen während des Immobilienbooms im Jahr 2022 zeigt sich der Preisrückgang noch deutlicher: Eigentumswohnungen kosteten 2024 im Schnitt 11,4 Prozent weniger als damals – inflationsbereinigt entspricht das einem Minus von 18,2 Prozent.

Einfamilienhäuser lagen preislich 12,9 Prozent unter dem Höchststand, während Mehrfamilienhäuser sogar 21,6 Prozent unter den Spitzenwerten von 2022 notierten. Inflationsbereinigt beläuft sich der Rückgang hier auf 27,6 Prozent.

Diese Zahlen belegen, dass bald ein neuer immobilienboom zu erwarten sein dürfte – und bei den günstigen Einkaufspreisen jetzt der richtige Zeitpunkt zum Einstieg und Kauf einer Immobilie ist.

Besonders deutlich wird die Preiskorrektur in städtischen Lagen mit ehemals sehr hohen Quadratmeterpreisen. In Metropolen wie München, Hamburg oder Frankfurt am Main beobachten Marktteilnehmer seit Monaten eine wachsende Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage. Viele potenzielle Käufer halten sich angesichts gestiegener Finanzierungskosten zurück – selbst wenn die absoluten Kaufpreise sinken. Gleichzeitig wächst das Angebot, da vermehrt Eigentümer aus wirtschaftlichen Gründen zum Verkauf gezwungen sind oder sich Investoren aus dem Markt zurückziehen.

Die Zinspolitik spielt weiterhin eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung. Trotz einer gewissen Stabilisierung der Bauzinsen bewegen sich die Finanzierungskosten nach wie vor auf einem spürbar höheren Niveau als noch vor zwei Jahren. Dadurch hat sich die Leistbarkeit von Immobilien für viele Haushalte erheblich reduziert. Selbst bei fallenden Preisen bleibt die monatliche Belastung durch Kreditraten vergleichsweise hoch – was vor allem Eigennutzer trifft, die auf eine Vollfinanzierung angewiesen sind.

Im Segment der Kapitalanleger zeigen sich unterschiedliche Reaktionen. Während manche Investoren die aktuelle Phase als Chance für gezielte Zukäufe betrachten, bleiben andere zurückhaltend – vor allem wegen der Unsicherheiten rund um energetische Sanierungspflichten, steigende Instandhaltungskosten und neue gesetzliche Vorgaben im Mietrecht. Gerade bei Mehrfamilienhäusern mit schlechter Energieeffizienz wirken sich diese Faktoren stark auf die Bewertung und Investitionsbereitschaft aus.

Hinzu kommt: Die Baukosten bleiben trotz leicht gesunkener Materialpreise auf hohem Niveau. Viele Projektentwickler verschieben geplante Neubauprojekte oder stoppen laufende Planungen. Das begrenzt mittelfristig das Angebot, insbesondere in wachsenden Regionen mit hoher Wohnraumnachfrage. Parallel steigt der Druck auf den Mietwohnungsmarkt – mit dem Effekt, dass sich Investitionen in Bestandsimmobilien langfristig wieder stärker lohnen könnten, sofern Modernisierungsbedarf und rechtliche Rahmenbedingungen beherrschbar bleiben.

Auch regionale Unterschiede verstärken sich. Während in strukturschwächeren Regionen größere Preisrückgänge zu verzeichnen sind, stabilisieren sich die Preise in wirtschaftlich starken Ballungszentren oder im Umland von Großstädten teilweise schon wieder. Dort profitiert der Markt von anhaltender Zuwanderung, stabiler Beschäftigungslage und einem nach wie vor begrenzten Wohnraumangebot.

 

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Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich informativen Zwecken und ersetzt keine professionelle Beratung. Es wird empfohlen, individuelle Versicherungsbedürfnisse mit einem qualifizierten Versicherungsberater oder Versicherungsmakler wie z.B. „AMB Allfinanz Makler“ zu besprechen.