Marderschäden – über 1000 Schadensfälle pro TAG

Noch bis Juni befinden sich Marder in einer besonders aktiven und beißfreudigen Phase. Im Mai verursachen sie laut Statistik fast zwei Drittel mehr Schäden an Autos als im Durchschnitt der übrigen Monate.

In diesem Zeitraum überschreitet die Zahl der täglich bei Kfz-Versicherungen gemeldeten Fälle regelmäßig die Marke von 1.000. Im Jahr 2023 wurden deutschlandweit rund 235.000 Marderschäden registriert, wobei der durchschnittliche Schaden bei knapp 550 Euro lag. Die tatsächliche Zahl dürfte jedoch höher sein, da nur kaskoversicherte Fahrzeuge in die Statistik einfließen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das eigene Auto vor Marderschäden zu schützen:

Empfehlenswert ist eine regelmäßige Kontrolle des Motorraums auf Spuren der Tiere sowie eine fachgerechte Reinigung, um Duftmarken zu entfernen. Darüber hinaus können technische Schutzmaßnahmen helfen – zum Beispiel ein engmaschiges Gitter unter dem Motorraum, verstärkte Kabelummantelungen oder Ultraschallgeräte, die Marder abschrecken.

Auch der Einbau von Metallplättchen an potenziellen Einstiegspunkten ist möglich. Diese funktionieren nach dem Prinzip eines Elektrozauns und senden harmlose, aber unangenehme Stromimpulse aus.

Besonders gefährdet sind Fahrzeuge, die häufig im Freien stehen – etwa auf Stellplätzen, in Einfahrten oder am Straßenrand. Marder suchen sich bevorzugt ruhige, geschützte Orte mit Zugang zur Wärmequelle Motorraum. Hier finden sie nicht nur Unterschlupf, sondern häufig auch Beutereste oder Ablagerungen, die andere Tiere angelockt haben. Wer sein Fahrzeug in ländlichen Regionen oder in der Nähe bewaldeter Gebiete parkt, sollte besonders aufmerksam sein.

Ein weiteres Phänomen, das zu Schäden führt, ist das sogenannte Revierverhalten der Tiere. Hat ein Marder ein Fahrzeug markiert, kann es sein, dass ein anderes Tier – etwa in einer anderen Stadt oder nach einem Umzug – den Geruch wahrnimmt und aggressiv reagiert. Dies führt oft zu besonders intensiven Beißattacken. Ein Szenario, das insbesondere Pendler betrifft, deren Autos an mehreren Standorten parken.

Versicherungsseitig ist die Abdeckung von Marderschäden in der Teilkaskoversicherung geregelt. Dabei werden nicht nur direkte Schäden, wie durchbissene Zündkabel oder Schläuche, ersetzt, sondern unter Umständen auch Folgeschäden – etwa wenn es durch eine beschädigte Leitung zu einem Motorschaden kommt. Allerdings unterscheiden sich die Bedingungen je nach Anbieter. Manche Policen decken nur die unmittelbaren Schäden, andere auch die mittelbaren Folgen – teils mit Begrenzungen bei der Höhe der Erstattung. Ein genauer Blick in die Versicherungsbedingungen lohnt sich daher.

Auch die Fahrzeughersteller reagieren zunehmend auf das Problem. Einige Marken bieten ab Werk mardersichere Ummantelungen für bestimmte Modelle oder spezielle Zubehörsets an, die nachgerüstet werden können. Gleichzeitig sind Kfz-Werkstätten zunehmend auf die Problematik eingestellt und beraten gezielt zu Abwehrmaßnahmen – bis hin zur Installation elektrischer Marderschreckanlagen mit Bewegungsmeldern und LED-Blitzlichtern.

Trotz aller Technik bleibt die Kombination aus Prävention, regelmäßiger Kontrolle und konsequenter Reinigung der effektivste Schutz. Denn einmal gesetzte Duftmarken können sich tief in Kunststoff- und Gummiteile einbrennen – selbst eine Motorwäsche reicht nicht immer aus, um diese vollständig zu entfernen. Wer den Verdacht hat, dass ein Marder am Werk war, sollte schnell handeln, um Folgeschäden zu vermeiden.

 

Tipp: Prüfen Sie unbedingt Ihre KFZ-Versicherung auf den Einschluss von Schäden durch Marderbiss!

   

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Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich informativen Zwecken und ersetzt keine professionelle Beratung. Es wird empfohlen, individuelle Versicherungsbedürfnisse mit einem qualifizierten Versicherungsberater oder Versicherungsmakler wie z.B. „AMB Allfinanz Makler“ zu besprechen.