Laufzeitfonds erleben 2025 einen starken Boom

Anleihen erleben aufgrund der hohen Leitzinsen eine Renaissance, sind jedoch für Privatanleger oft schwer zugänglich wegen hoher Mindestzeichnungssummen. Rentenfonds bieten eine Alternative, indem sie einen diversifizierten Anleihekorb zugänglich machen. Laufzeitfonds gewinnen dabei zunehmend an Beliebtheit.

Laufzeitfonds investieren in Anleihen mit ähnlichen Fälligkeitsdaten, typischerweise in einem, drei oder fünf Jahren. Investoren erhalten während der Laufzeit Zinszahlungen in Form von Kupons und am Ende ihr Kapital zurück. 2023 flossen laut Morningstar etwa 60 Milliarden Euro in diese Fonds, im ersten Quartal 2024 weitere 13 Milliarden Euro.

Trotz ihrer Darstellung als risikoarme Anlage durch Banken bergen Laufzeitfonds gewisse Risiken. Sie korrelieren zwar kaum mit Börsenschwankungen und bieten eine konkrete Renditeerwartung, beinhalten jedoch oft Unternehmensanleihen und tragen somit ein Kreditrisiko. Anleger sollten sich dieser Risiken bewusst sein und nicht von der vermeintlichen Sicherheit täuschen lassen.

Die Attraktivität von Laufzeitfonds hat sich durch das veränderte Zinsumfeld stark erhöht. In Zeiten der Nullzinsphase waren festverzinsliche Wertpapiere für viele Anleger uninteressant, da die Renditen kaum oberhalb der Inflationsrate lagen. Nun jedoch, mit einem signifikanten Anstieg der Leitzinsen sowohl in der Eurozone als auch in den USA, bieten Anleihen wieder interessante Ertragschancen – insbesondere für Investoren, die Wert auf planbare Zahlungsströme legen.

Laufzeitfonds richten sich besonders an sicherheitsbewusste Privatanleger, die eine Alternative zu Tages- oder Festgeldanlagen suchen, aber dennoch von einer überdurchschnittlichen Verzinsung profitieren möchten. Banken und Vermögensverwalter haben diesen Trend erkannt und reagieren mit einer Vielzahl neuer Produktangebote. Allein im ersten Halbjahr 2025 wurden über 40 neue Laufzeitfonds in Deutschland zum Vertrieb zugelassen. Viele davon richten sich explizit an Anleger, die zwischenzeitlich auf risikoarme Anlagen gesetzt hatten, nun aber wieder nach planbarer Verzinsung und einer stabilen Rückzahlung am Laufzeitende suchen.

Ein zusätzlicher Vorteil der Laufzeitfonds besteht darin, dass sie durch ihre feste Laufzeit eine klare Struktur und ein definiertes Ende haben. Im Gegensatz zu klassischen Rentenfonds, die ein dauerhaftes Portfoliomanagement betreiben und deshalb marktbedingten Schwankungen unterliegen, schließen Laufzeitfonds nach dem definierten Zeitraum und zahlen das verbleibende Vermögen – abzüglich etwaiger Verluste oder Gebühren – an die Anleger aus. Das bringt Übersichtlichkeit und Kalkulierbarkeit in das Anlagekonzept.

Dennoch dürfen Anleger nicht davon ausgehen, dass Laufzeitfonds mit Sparbriefen oder Tagesgeld vergleichbar sind. Denn obwohl die Zinszahlungen bei guter Bonität der Emittenten planbar erscheinen, hängt die Rückzahlung am Ende maßgeblich davon ab, dass die zugrunde liegenden Anleihen tatsächlich zurückgezahlt werden. Besonders Fonds mit höherem Kuponversprechen greifen häufig auf Unternehmensanleihen mit geringerem Rating zurück, was das Ausfallrisiko im Fonds erhöht. Sollte ein oder mehrere Emittenten während der Laufzeit zahlungsunfähig werden, kann dies zu Verlusten führen – und diese trägt letztlich der Anleger.

Besonders beliebt sind derzeit Fonds mit Laufzeiten zwischen zwei und fünf Jahren, da sie ein günstiges Verhältnis zwischen Zinsniveau und Planbarkeit bieten. Während kurzfristige Fonds weniger Rendite bieten, sind längere Laufzeiten wiederum anfälliger für unerwartete Entwicklungen am Zinsmarkt oder in der Bonität einzelner Emittenten. Wer investiert, sollte also genau hinsehen, ob der Fonds vorrangig in Staatsanleihen, Unternehmensanleihen oder Mischformen investiert – und in welchen Ländern bzw. Regionen. Auch Währungsrisiken können eine Rolle spielen, sofern nicht ausschließlich in Euro denominierte Papiere enthalten sind.

Laufzeitfonds gelten – richtig eingesetzt – als ein wichtiges Instrument im Anlageportfolio, insbesondere zur Glättung von Risiken in der Vermögensverteilung. Für Banken und Vertriebsplattformen sind sie darüber hinaus ein strategisches Produkt, um konservative Kunden wieder für Wertpapierinvestments zu gewinnen, die sich in den vergangenen Jahren vermehrt auf Tagesgeld- oder Sparanlagen zurückgezogen hatten.

In Summe steht fest: Der Boom der Laufzeitfonds 2025 ist Ausdruck eines neuen Anlegerverhaltens, das auf Zinschancen ebenso reagiert wie auf den Wunsch nach strukturierter Rückzahlung und klaren Laufzeitperspektiven. Der Markt wächst weiter – doch mit ihm auch die Verantwortung für Transparenz, Risikodarstellung und sachliche Aufklärung.

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Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich illustrativen Zwecken und ersetzt keine professionelle Beratung. Es wird empfohlen, individuelle Versicherungsbedürfnisse mit einem qualifizierten Versicherungsberater oder Versicherungsmakler wie z.B. „AMB Allfinanz Makler“ zu besprechen.

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